Was hilft bei einer Milbenallergie?
Woran erkennt man eine Milbenallergie
Durchschnittlich leben in jedem Haushalt in Deutschland bis zu hundert verschiedene Arten von Tieren. Es handelt sich dabei meistens um Spinnen, Ameisen und verschiedene Käfer. Auch Milben kommen so gut wie in jedem Haushalt vor. Das Vorkommen dieser Tierchen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Vielmehr handelt sich bei einer Wohnung um den natürlichen Lebensraum vieler Spezies. Milben, oder auch Hausstaubmilben, kommen außerhalb einer Wohnung praktisch nicht vor. Milben sind Spinnentiere, die völlig harmlos sind. Hausstaubmilben beißen nicht und übertragen auch keine Krankheiten. Das Zusammen-Leben von Menschen und Milben findet völlig unbemerkt statt und das obwohl Menschen und Hausstaubmilben in direktem Kontakt miteinander leben. Milben sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. In einem Gramm Hausstaub leben tausende der winzigen Milben. Milben machen sich auch nicht durch Milbenbisse oder Milben-Stiche bemerkbar. Eine Insektengiftallergie können diese kleinen Spinnentierchen also nicht auslösen. Zu einem Problem werden Hausstaubmilben erst, wenn Menschen eine Allergie entwickeln. Je nach Ausprägung der Allergie gegen Milben (Milbenkot), kann eine Behandlung durch einen Facharzt durchgeführt werden (Allergie-Impfung).
Ursachen einer Milbenallergie
Auslöser einer Hausstauballergie sind nicht die Hausstaubmilben selbst, sondern der von den Milben abgesonderte Kot. Der Kot der Milben ist also das Haupt-Allergen oder genauer, bestimmte Eiweiß-Stoffe, die im Kot der Milben enthalten sind. Warum genau es zu allergischen Reaktionen gegen Hausstaubmilben beziehungsweise Milbenexkremente kommt, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Fest steht, dass das Immunsystem der Allergiker das von Milben abgesonderte Allergen als gefährlich einstuft und daurch eine körperliche Reaktion in Gang gesetzt wird.
Spezifische Allergiesymptome werden durch Milben im Bett ausgelöst
Das Bett ist der bevorzugte Aufenthaltsort der Milben. Denn auch wenn sich Milben gerne in Polstermöbeln und Teppichböden aufhalten, bietet das Bett den Milben in der Regel den perfekten Lebensraum. Milben im Bett finden dort Wärme und Feuchtigkeit. Milben ernähren sich von Hautschuppen des Menschen. Milben im Bett finden Hautschuppen reichlich in den Matratzen vor und fühlen sich deswegen in Matratzen besonders wohl. Wird der in Matratzen, Kissen und Teppichen vorkommende Milbenkot aufgewirbelt und von einem Allergiker über die Luft eingeatmet, triggert dies eine allergische Reaktion. Die im Staub enthaltenen Exkremente lagern sich auf Augen, in der Nase und der Lunge ab. Die Folgen sind die typischen Beschwerden einer Milbenallergie.
Milbenallergie: Laufende Nase und tränende Augen sind Symptome
Eine Hausstauballergie oder Milbenallergie macht sich durch einige typische Symptome bemerkbar. Viele dieser Symptome ähneln allerdings anderen Allergien, wie zum Beispiel einer Tierhaarallergie, Heuschnupfen oder Pollenallergie. Die Symptome einer Milbenallergie sind Symptomen bei einem Schnupfen nicht unähnlich. Zu den Symptomen einer Hausstauballergie oder Milbenallergie gehören
- laufende Nase
- verstopfte Nase
- Niesattacken
- Tränende Augen
- Gerötete Augen
Ist die Allergie ausgeprägter, leiden die Patienten auch an
- Gereizten Atemwegen und Husten
- Erschwertem Atmen und pfeifende Atemgeräusche
Diese Symptome, auch Belastungs-Asthma genannt, treten besonders häufig bei Kindern auf.
Hausstauballergie lässt sich mit Allergie-Test nachweisen
Die Beschwerden einer Hausstauballergie ähneln den Beschwerden anderer Allergien (Tierhaarallergie, Pollenallergie, Heuschnupfen). Besteht ein Verdacht auf eine Hausstauballergie oder Milbenallergie, kann ein Allergie-Test durchgeführt werden. Der Test hilft nicht nur eine Allergie eindeutig festzustellen, sondern diese auch von anderen Allergien abzugrenzen. Ein Facharzt hat die Möglichkeit die Diagnose anhand spezieller Allergie-Tests zu fällen:
- Prick-Test
Bei einem Prick-Test werden allergene Stoffe bzw. die Test-Lösung auf den Unterarm geträufelt. Mit kleinen Stichen wir der Test-Lösung das Eindringen in die Haut ermöglicht. Nach etwa 20 Minuten wird die mit der Test-Lösung beträufelte Stelle untersucht. Weist diese Rötungen auf, kann von einer allergischen Reaktion ausgegangen werden.
- Blut-Test
Mittels Blutprobe lassen sich bestimmte Anti-Körper nachweisen, die gegen Allergene der Hausstaubmilbe gerichtet sind.
Der Prick-Test und der Blut-Test deuten auf eine Allergie gegen Allergene der Hausstaubmilben hin. Der Test, der einen eindeutigen Nachweis liefert, ist der
- Nasale Provokations-Test
Bei diesem Test wird ein Hausstaubmilben-Allergen in die Nase gegeben. Treten danach die typischen Symptome auf, kann von einer Milbenallergie ausgegangen werden.
Behandlung einer Milbenallergie
Die wichtigste Maßnahme für Allergiker ist die Meidung der Allergene (Allergen-Karenz). Allergiker, die an einer Milbenallergie leiden, können Maßnahmen ergreifen um die Milben-Konzentration in der Wohnung und vor allem im Bett gering zu halten. Ist die Milben-Konzentration gering, wirkt sich das natürlich positiv auf die Allergenbelastung der Luft aus.
- Allergiker sollten die Bettwäsche regelmäßig reinigen
- Allergiker sollten Staub-Fänger vermeiden
- Allergiker sollten Milbenbezüge für Matratzen verwenden
- Allergiker sollten auf kühle Raumluft im Schlafzimmer achten
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Symptome einer Milbenallergie zu lindern, kann bei einem Milbenallergiker eine Hypersensibilisierung helfen.
Hypersensibilisierung gegen Milbenallergie
Eine Hypersensibilisierung, auch Immuntherapie oder Allergie-Impfung genannt, ist eine Therapie für Allergiker. Patienten, die an einer Milbenallergie leiden, bekommen das allergie-auslösende Allergen während der Behandlung in geringer Konzentration verabreicht. Die allergene Substanz wird alle vier bis sechs Wochen verabreicht. Diese Allergie-Behandlung dauert ca. drei Jahre und ist eine Maßnahme die Allergie langfristig loszuwerden.
Weiter Maßnahmen bei einer Milbenallergie
Menschen, die an einer Allergie leiden können verschiedene Maßnahmen zur Linderung der Symptome ergreifen. Auch werden verschiedene Artikel und Hilfsmittel angeboten, die helfen können, die Allergenbelastung in Haushalten niedrig zu halten:
- Staubsauger, die spezielle Anti-Milben-Filter aufweisen
- Milbenbezüge für Matratzen
- Sprays, die dem Milbenschutz dienen
Siehe auch: Hausstaubmilben, Bettwanzen, Pestizide