Was hilft bei starkem Schwitzen?
Warum schwitzen wir?
Schweiß und vor allem starkes Schwitzen sind für viele Betroffene ein leidiges Thema. In diesem Mister Sandman Ratgeber erfahrt Ihr alles über das Thema starkes Schwitzen und wie die richtige Ausstattung im Schlafzimmer (z.B. durch eine passende Matratze) diesen Schwitzen entgegenwirken kann. Schwitzen wird je nach Situation als unerwünscht und als Zeichen mangelnder Körperhygiene angesehen. Dabei handelt es sich beim Schwitzen um einen natürlichen und lebensnotwendigen Prozess ohne den unsere Gesundheit stark beeinträchtigt wäre. Über die Schweißbildung beim Schwitzen reguliert der Körper die Körpertemperatur. Schwitzen ist also unsere Klimaanlage, die uns vor dem Überhitzen schützt. In bestimmten Situationen schwitzt jeder Mensch. Beim Sport, an einem heißen Tag im Sommer, beim Essen scharfer Speisen - diese Situationen lassen uns ins Schwitzen geraten. Aber auch Stress, Anspannung und Angst, wie zum Beispiel vor Prüfungen, treiben uns im wahrsten Sinne des Wortes den Angst-Schweiß ins Gesicht. Wo und wie stark wir schwitzen ist in erster Linie genetisch bedingt und bei jedem Menschen unterschiedlich. Auslöser des Schwitzen ist der Botenstoff Acetylcholin, welcher im Gehirn ausgeschüttet wird und vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird. Dieser Stoff beauftragt die Schweißdrüsen mit der Schweißproduktion.
Arten des Schwitzen
- Thermoregulatorisches Schwitzen: Diese Form des Schwitzen dient dem Herabsenken einer erhöhten Körpertemperatur. Hierzu gehört auch das Schwitzen beim oder unmittelbar nach dem Verzehr von heißen Speisen. Die übermäßige Wärme im Körperinneren wird über den Schweiß an die Umgebung abgegeben.
- Emotionales Schwitzen: Viele Menschen schwitzen vermehrt in Situationen in denen sie unter psychischer Anspannung stehen. Der sogenannte Angst-Schweiß ist vielen bekannt. Vor allem vor Prüfungen, ungewohnten Herausforderungen oder als Lampen-Fieber gibt es häufig Schweißausbrüche, meist an den Händen, am Kopf und unter den Achseln. Auch Patienten mit Angst-Störungen, Psychosen oder Depressionen leiden häufig unter Schweißausbrüchen und starkem Schwitzen. Beim Emotionalen Schwitzen sorgt eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen für eine erhöhte Tätigkeit der Schweißdrüsen.
- Gustatorisches Schwitzen: Diese Form des Schwitzen wird auch als Geschmacks-Schwitzen bezeichnet und umfasst das Schwitzen beim Genuss von scharf gewürztem Essen oder Alkohol. Hierbei kommt es vor allem zur Schweißbildung am Kopf, häufig auf Stirn oder Oberlippe.
Was ist eigentlich Schweiß?
Schweiß, welcher von den Schweißdrüsen produziert und ausgeschieden wird, besteht hauptsächlich aus Wasser. Dieses Wasser beinhaltet verschiedenen Minerale und Nährstoffe. Wer viel schwitzt, verliert also auch viel Wasser. Dieser Verlust muss dementsprechend ausgeglichen werden, zum Beispiel durch das Trinken von ausreichend viel Wasser. Wer viel schwitzt wird schnell als unhygienisch bezeichnet und man hat schnell Gedanken an unangenehme Gerüche und von Schweiß-Füßen. Dabei ist frischer Schweiß in der Regel geruchsneutral (außer bei bestimmten Erkrankungen). Zur Geruchsentwicklung kommt es erst, wenn der Schweiß längere Zeit auf der Haut verbleibt. Die auf der Haut vorhandenen Bakterien zersetzen mit der Zeit die im Schweiß enthaltenen Mineralien.
Hyperhidrose - Wann wird Schwitzen zur Krankheit?
Wer Sport treibt, verbraucht Energie, durch unsere Ernährung führen wir zusätzliche Energie hinzu und treiben somit die Wärmeproduktion des Körpers an. Spätestens wenn die Körpertemperatur über 37°C ansteigt, setzen die Schweißausbrüche ein. Der Schweiß bildet einen Feuchtigkeitsfilm auf der Haut und leitet die Wärme nach außen. Durch das Verdunsten vom Schweiß auf der Haut wird der Körper gekühlt. Nicht schwitzen wäre also alles andere als gesund. Aber auch zu viel schwitzen kann nicht gesund sein. Zwar ist die Schweiß-bei jedem Menschen unterschiedlich und sowohl genetisch, als auch durch verschiedene äußere Faktoren und die allgemeinen Lebensumstände beeinflusst, aber ab einem gewissen Punkt wird starkes Schwitzen zur Krankheit. Neben der Anhidrose (die Betroffenen schwitzen gar nicht) und der Hypohidrose (die Betroffenen leiden aufgrund kaum vorhandener Schweißausbrüche) bezeichnet man in der Medizin ein krankhaft starkes Schwitzen als Hyperhidrose. Von Hyperhidrose und krankhaftem Schwitzen spricht man allgemein dann, wenn das Schwitzen für die Betroffenen vorübergehend oder dauerhaft derart zur Belastung wird, dass der persönliche und berufliche Alltag stark beeinträchtigt wird und beispielsweise zu Schlafstörungen führt. Das vorherige Probeschlafen auf einer Matratze kann dabei helfen, zu schauen, ob diese ideal für den Körper geeignet ist. So dienen Latexmatratzen sehr gut bei starken Schwitzern als Schlafoberfläche. Aber auch Kaltschaummatratzen und Matratzen mit Gelschaum sind ideal für solche Zwecke geeignet.
Primäre Hyperhidrose
Von primärer oder auch idiopathischer Hyperhidrose spricht man in der Medizin dann, wenn für übermäßiges, starkes Schwitzen keine Ursache erkennbar ist. Bei der primären Hyperhidrose liegen keine Grund-Erkrankungen vor und das übermäßige Schwitzen kann auch nicht durch äußere Einflüsse begründet werden. Diese Form von starkem Schwitzen ist häufiger verbreitet als die sekundäre Hyperhidrose. Anzeichen einer primären Hyperhidrose treten meist bereits in der Kindheit oder Jugend auf und bleiben ein Leben lang bestehen. Die Betroffenen schwitzen meist nur am Tag besonders stark. Übermäßiger Nachtschweiß auf der Matratze ist bei der primären Hyperhidrose selten. Die Betroffenen der primären Hyperhidrose leiden zudem meist an einer fokalen Hyperhidrose. Dabei kommen nur an bestimmten Körper-Stellen besonders starke Schweißausbrüche vor. Häufig kommt es an Händen und Füßen, unter den Achseln oder am Kopf, zum Beispiel an der Stirn, zu starkem Schwitzen.
Sekundäre Hyperhidrose
Bei der sekundären Hyperhidrose, ist übermäßiges Schwitzen Symptom von Krankheiten oder einer körperlichen Veränderung. Besonders häufig tritt übermäßiges Schwitzen in Verbindung mit Infektions-Krankheiten aus. Das Fieber führt dann zum Schwitzen um die Körpertemperatur wieder zu senken. Aber auch hormonelle Veränderungen können zu Schweißausbrüchen führen. Vor allem Frauen unterliegen großen hormonellen Schwankungen, zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre im fortgeschrittenen Alter. Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind dann häufig ein Thema. Neben diesen vorrübergehenden Ursachen für übermäßiges Schwitzen, können aber auch chronische und schwere Erkrankungen für eine sekundäre Hyperhidrose verantwortlich sein. Wer unter ständig fließendem Schweiß leidet und noch weitere Symptome auftreten, kann diese mit einem Arzt besprechen um eine mögliche Krankheit festzustellen.
Starkes Schwitzen - Wann sollte man zum Arzt?
Leidet man unter starken Schwitzen und treten noch weitere Symptome auf, können Krankheiten die Ursache dafür sein. Dabei können relativ harmlose Erkrankungen bis hin zu schweren Leiden verantwortlich für die Schweißausbrüche sein. Auch wenn dies generell eher selten der Fall ist, sollte man im Zweifelsfall unbedingt mit einem Arzt über die Symptome sprechen, spätestens dann, wenn man sich nicht komplett gesund fühlt.
Checkliste bei starkem Schwitzen
- sie plötzlich und ohne erkennbare Ursache unter starkem Schwitzen leiden.
- sie ohne Erklärung plötzliche Schweißausbrüche bekommen.
- sie unter plötzlichem und wiederkehrendem Nachtschweiß leiden, ohne dass dieser eine erkennbare Ursache hat.
- sie unter starker Schwitzen mit übermäßiger Schweißbildung leiden, welches Ihren Alltag beeinträchtigt.
- sie schon bei geringer körperlicher Anstrengung oder Stress sofort in starkem Schweiß ausbrechen.
- sie schwitzen aufgrund von Fieber, welches über 40°C steigt, länger als drei Tage anhält und scheinbar keine Ursache hat.
- sie neben starkem Schwitzen noch über weitere Beschwerden und Symptome klagen.
Ein Notarzt ist unbedingt zu verständigen wenn folgende Symptome auftreten:
- Schweißausbrüche in Verbindung mit Unruhe und Bewusstseinstrübungen (bei Diabetes)
- plötzliche Schweißausbrüche und Beschwerden wie Schwindel oder Ohnmacht
- Schock mit Beschwerden wie zum Beispiel kaltem Schweiß, grauer Haut, Unruh, Zittern
Ursachen von starkem Schwitzen
Starkes Schwitzen kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben. Körperliche Anstrengung, zum Beispiel durch Sport, heißes Wetter, scharfes Essen oder Situationen in denen wir unter großem Stress stehen lassen uns ganz natürlich schwitzen. Dieser Zustand ist meist nur von kurzer Dauer und das Schwitzen endet mit der Situation. Bei Hyperhidrose, leiden die Betroffenen unter einer stark erhöhten Schweißbildung und starkem Schwitzen.
Ursachen der primären Hyperhidrose
Am häufigsten ist die primäre Hyperhidrose, bei der ein Arzt auch nach sorgfältiger Untersuchung und dem Stellen vieler Fragen zu Lebensumständen und Gewohnheiten, keine Ursache vom starkem Schwitzen finden kann. Die Ursachen der primären Hyperhidrose sind bis heute nicht geklärt. Vermutet wird eine überaktive Funktion vom vegetativen Nervensystem, welches die Schweißbildung in den Schweißdrüsen steuert. Entgegen der häufigen Annahme, das die Betroffenen von Hyperhidrose besonders viele Schweißdrüsen besitzen, ist dies nicht der Fall. Bei diesen Menschen sind die Schweißdrüsen lediglich besonders aktiv. Es wird davon ausgegangen, dass das Nervensystem überaktiv ist und somit große Mengen Acetylcholin produziert, welche die Schweißdrüsen direkt zur Schweißproduktion anregen. Bestimmte Situationen oder Umstände können dabei ins Besondere die Schweißausbrüche auslösen. So genügen bei der primären Hyperhidrose häufig bereits geringe körperliche Anstrengung oder leichte Nervosität um den Schweiß bereits nur so fließen zu lassen. An den Händen, Füßen und am Kopf und Stirn ist das Schwitzen häufig besonders stark. Dies führt häufig dazu, dass die Betroffenen diesen Situationen aus dem Weg gehen und sich so immer mehr zurückziehen und die Beschwerden den Alltag erheblich beeinflusst und einschränkt.
Ursachen der sekundären Hyperhidrose
- Ungesunde Lebensweise: zum Beispiel Übergewicht, Fettsucht, Alkohol-Konsum, Alkohol-Missbrauch, Drogenmissbrauch, Stress, seelische Belastung, Burnout, Angst
- Veränderte Lebensphasen (Frauen): zum Beispiel Schwangerschaft, Wechseljahre im Alter
- Infektionen mit Fieber: zum Beispiel grippale Infekte, Virus-Grippe, Malaria etc.
- Hormon- und Stoffwechselerkrankungen: zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, verschiedene Autoimmun-Erkrankungen
- gestörte Kreislaufregulation, Herz-Krankheiten
- Störungen oder Krankheiten vom Nervensystem: zum Beispiel Parkinson Krankheit (Morbus Parkinson)
- Schmerzerkrankungen: zum Beispiel Rücken-Schmerzen, chronische Schmerzen
- Psychische Erkrankungen: zum Beispiel Angststörungen, Depressionen
- Tumore, Krebs
- Medikamente: zum Beispiel Hormonpräparate, Medikamente, welche auf das zentrale Nervensystem wirken (Antidepressiva, Parkinson-Mittel etc.) oder durchblutungsfördernde Medikamente
Starkes Schwitzen - Behandlung und Therapie
Die Behandlung von starkem Schwitzen richtet sich immer nach der Ursache. Bei einer sekundären Hyperhidrose, ist die Behandlung nach den Grund-Krankheiten ausgerichtet, da das Schwitzen hier nur eines vieler Symptome ist. Mit erfolgreicher Therapie der Krankheiten verwindet auch meist das Symptom Schwitzen nach einiger Zeit wenn die Gesundheit wieder hergestellt ist. Wichtig dazu ist in erster Linie natürlich die Diagnose der Grund-Krankheiten. Bei der primären Hyperhidrose ist eine Behandlung oft schwierig, da keine unmittelbare Ursache für starkes Schwitzen zu finden ist. Durch Beobachten und Anpassen der Lebensumstände und Gewohnheiten und einige Tipps, lässt sich aber auch hier helfen.
Tipps gegen starkes Schwitzen
- Antitranspirante: Dabei handelt es sich um spezielle schweiß-stoppende Mittel. Diese Mittel sind häufig in Deo-Rollern oder Deo-Sprays enthalten. Besonders wirksam und häufig verwendet werden Deo-Artikel mit Aluminiumsalzen. Bei diesen Deos sollte man darauf achten, dass der Gehalt von Aluminiumchlorid nicht über 15 Prozent liegt. Auch sollte man so einen Deo-Artikel maximal alle zwei Tage und nicht auf frisch rasierter Haut verwenden.
- Leitungswasser-Iontophorese: Hierbei handelt es sich um Bäder von Händen und Füßen. Über das Wasser fließt ein schwacher Gleichstrom.
- Das Spritzen von Botox unter die bertoffenen Haut-Stellen, verhindert die Ausschüttung des Nervenbotenstoffes zur Schweißproduktion. Die Schweißdrüsen werden regelrecht gelähmt und sind vorübergehend ohne Funktion. Dieser Vorgang muss regelmäßig wiederholt werden. Langzeitfolgen sind noch weitestgehend unerforscht.
- Wenn üblich Methoden nicht ansprechen und die Beschwerden sehr stark sind, gibt es in einigen Fällen auch operative Verfahren um das Schwitzen einzudämmen. So können zum Beispiel Schweißdrüsen abgesaugt werden.
- Bei unbegründetem starkem Schwitzen ist häufig auch eine Anpassung des Lebensstils eine Hilfe. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport, sowie Maßnahmen zur Stress-Reduktion können helfen.
- Eine gute Körper-Hygiene hilft Schweiß-Geruch zu verhindern. Hilfe gegen Schweiß-Geruch bei starkem Achsel-Schweiß verspricht auch das Rasieren der Achselhaare.
- Das Tragen atmungsaktiver Bekleidungs-Artikel hilft mit dem Abtransport vom Schweiß und hält den Körper trocken. Kleidung aus Synthetischem Material oder Baumwolle ist ungünstig, da dieses den Schweiß zu lange in der Kleidung aufnimmt.
- Bei starkem Übergewicht und starkem Schwitzen ist Abnehmen und eine Normalisierung des Körper-Gewichts anzuraten.
- Eine Kur mit Salbei-Tee ist ein häufig empfohlenes Haus-Mittel gegen starkes Schwitzen. Salbei-Artikel gibt es auch in der Apotheke.